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Dr. Klemens Ochel, Missionsärztliches Institut: Ich wünsche dem Film große Beachtung und Anerkennung. Es ist kaum vorstellbar, was sich zwei Flugstunden entfernt von Berlin an menschlichem Drama ereignet.
(30.06.2004, 12:38 Uhr)

Patrick von Blume: meine Hochachtung, Respekt und Glückwunsch zu "So wollen wir nicht sterben".

Vor einigen Jahren war ich sommers in Odessa. Ich habe selten eine so schöne, beseelte, poetische Stadt gesehen. Ich traf dort Menschen, die in ihrer Armut und Perspektivlosigkeit voller Herz, Gastfreundschaft, Großzügigkeit, Kommunikativität und Lebensfreude waren. Ich erinnere mich so gerne an den Geruch der auf den Straßen feilgebotenen Waren, den Kwaß, die Teigtaschen, ich war auf einem wunderbaren Markt, habe in einem der Schönen Häuser der Innenstadt gewohnt, war aber auch mit den schnell gefundenen Kumpels in deren Quartieren am Stadtrand, wurde bewirtet, habe gefeiert, getrunken und über Literatur und Kunst gesprochen (auch auf "russisch"). Ich war in den verfallenen Filmstudios, in denen früher große Filme gedreht wurden und in der Sanatoriumsanlage, in der Juri Alschütz ein Schauspielseminar gab. Bei allem Verfall, kam mir alles sehr lebendig vor.

Ich möchte Dir schildern, wie der Film bei mir ankam:

zunächst und vorweg: Schmerz, Schmerz, Schmerz! Es tut sehr weh, den Film anzusehen, er zeigt Dinge, die man, die ich nicht sehen will. Wir schauen in die Abgründe unserer Seelen. Wir wollen keine physischen Entsprechungen in der Wirklichkeit sehen, besonders nicht, wenn die Abgründe so viel tiefer sind. Wir wollen auch nicht sehen, was in diesem, so grauenhaft nahen Teil der Welt Wirklichkeit ist. Und wirklich kommen die Bilder, echt, ohne Trost und Schönung, im Gegenteil, der Film möchte das Unschöne sehen, so intensiv, das er nicht mehr dokumentarisch wirkt, er wühlt sich in die offenen Eitergeschwüre hinein, entblößt schamlos die Nacktheit, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Scham der Kranken, der Angehörigen und dieser Gesellschaft, der wir so nah sind, mit der wir so viel zu tun haben (man möchte sich blind und taub machen). Selbst die Bilder des Hässlichen sind keine Guten, keine 'schönen' Bilder, die Musik bildet keinen Gegenpol. Es nimmt einen auch niemand bei der Hand, um zu trösten, das erlaubt die zerzauste Struktur des Filmes nicht. Der Film ist wie das Problem. Inge ist die Retterin, das positive Element, an das sich Kranke wie Zuschauer, an das sich der ganze Film klammert. Doch sie ist nur die Krankenschwester, sie nimmt uns die Leiden nicht. Aber sie hört zu, sie stellt sich dem Abgrund, sie ist stark und das macht uns stark (Kranker, Zuschauer, Film).
(25.06.2004, 10:54 Uhr)

Katrin Heidorn: Der Film zeigt nicht nur schonungslos aber mit Einfühlungsvermögen die mehr als hoffnungslose Situation der HIV-Infizierten in der Ukraine. Er gibt auch einen verstörenden Einblick in die Situation des Landes zum jetzigen Zeitpunkt. Genauer, als man es vielleicht wissen möchte, sieht man wie ein Land unserer vielgerühmten "westlichen Zivilisation" mit seinen Bewohnern umgeht, sobald ein paar grundlegende Dinge, die wir noch für selbstverständlich halten, nicht mehr funktionieren.
(06.06.2004, 23:54 Uhr)

Lara: Ein sehr bewegender und informativer Film. Und dennoch läßt er keinen Zweifel daran, dass nur ein kleiner Ausschnitt des ganzen Desasters gezeigt wurde bzw. werden konnte. Schon die Oberfläche, unter die uns dieser Film stellenweise einen ungewöhnlich direkten Einblick zeigt, wirft dermaßen viele Fragen auf, dass es unmöglich scheint, auch nur ansatzweise Licht ins Dunkel zu bringen. Dieser Film ist ein äußerst mutiges Projekt, das nach einer Fortsetzung schreit.
(06.06.2004, 22:22 Uhr)

Matthias Ring: Der Film ist sehr empfehlenswert. Etwas hoffnungslos schon...
(05.06.2004, 20:29 Uhr)