Inge Banczyk, Immunologische Tagesklinik im Vivantes-Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin, Vorstand der Berliner AIDS-Hilfe

Über uns

Wir sind ein Netzwerk von Menschen, die sich für die Menschen mit HIV und AIDS in der Ukraine engagieren.

Der Hintergrund für die Gesellschaftsgründung bildet die seit 2006 bestehende Klinikpartnerschaft zwischen dem AIDS-Zentrum in Donetsk, Ukraine, und der Klinik für Innere Medizin / Infektiologie und Gastroenterologie des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums in Berlin.

2009 gründeten wir die AVK-Sozialprojekte gemeinnützige GmbH.

2012 übernahmen die Berliner Aids-Hilfe, das Felix Pflegeteam und Zuhause im Kiez zusammen 52% der Gesellschaftsanteile.


Das Auguste-Viktoria-Klinikum

Das Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum ist im Bereich Infektiologie HIV/AIDS eines der deutschlandweit führenden Schwerpunktzentren, das seit mehr als zwanzig Jahren Hospitationen für Kollegen aus aller Welt durchführt.

Durch die Ausführungen eines hospitierenden Arztes aus der Ukraine, wurden wir auf die dramatische Situation der HIV-Infizierten und die unzureichende Versorgung der Aidskranken in den osteuropäischen Ländern aufmerksam. Daher beteiligten sich bereits 2001 unterschiedliche Fachgruppen (Medizin, Pflege, Sozialarbeit) des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums, des Felix Pflegeteams gGmbH und der Berliner Aids-Hilfe e.V. an Initiativen zur Bekämpfung der HIV-Epidemie in Osteuropa, insbesondere in der Ukraine.

Das Engagement in der Ukraine

So initiierten Ärzte und Pflegekräfte gemeinsam mit connect plus e.V. ein Austausch-Programm mit verschiedensten medizinischen Fachkräften aus Russland, Moldawien, Polen und der Ukraine. In diesem Zusammenhang erhielten wir die Möglichkeit an der Leitlinienentwicklung der Weltgesundheitsorganisation für die Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (Commonwealth of Independent States [CIS] = Staatengemeinschaft der früheren Sowjetunion) mitzuwirken.

Als in der Ukraine 2004 die antiretrovirale Therapie eingeführt wurde, entschieden wir uns für die Unterstützung einer auf nationaler Ebene arbeitenden Nichtregierungsorganisation, in Form von Ausbildungen von Ärzten, Pflegekräften und Sozialarbeitern.
Die Arbeit der unabhängigen NGO, Regional Knowledge Hub for the Care and Treatment of HIV/AIDS in Eurasia, wurde von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der American International Health Alliance (AIHA) unterstützt.

Innerhalb der Gespräche und der Erfahrungen während des Austauschs auf den Reisen, wurde deutlich, dass eine intensivere Zusammenarbeit notwendig ist, will man die Auswirkungen der Epidemie nachhaltiger beeinflussen. So nahm die Idee einer ukrainischen Projektpartnerschaft immer deutlichere Konturen an.

Die Klinikpartnerschaft Donetsk - Berlin

Die Entscheidung für eine Klinkpartnerschaft mit Donetsk im Jahr 2006 hatte verschiedene Gründe:
Die Ukraine hat eine der höchsten HIV-Prävalenz Raten in Europa, wobei der Oblast Donetsk von den internationalen Organisationen zu den sechs am stärksten betroffenen Regionen gezählt wird.
Zusätzlich bestand bereits ein reger und interessierter Austausch mit ukrainischen Medizinern und Pflegekräften, die in Donetsk leben und arbeiten. In diesem Kontext wurde der Wunsch nach Unterstützung beim Auf- und Ausbau einer Versorgungsstruktur für HIV-Positive und an AIDS-Erkrankte von ukrainischer Seite an uns formuliert.

Ausgehend von den Erfahrungen aus dem Knowledge Hub und dem Wissen um die kulturellen Besonderheiten, konnte die Klinikpartnerschaft Donetsk - Berlin behutsam aufgebaut werden. Diese Behutsamkeit bildet die Grundlage einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Kooperation, die dadurch eine solide Nachhaltigkeit des Projekts sichert.


Ärzteaustausch: Besuch der AVK-Station

Schwerpunkte und Ziele der Klinikpartnerschaft

Die Hauptaufgaben des Projekts liegen heute in der Aus- und Fortbildung von Ärzten in Diagnoseverfahren und Therapien sowie in der technischen Unterstützung und der Beschaffung von Sachmitteln beim Auf- und Ausbau von Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Prävention.

Parallel dazu wird am Aufbau und der Einrichtung einer bilingualen Telematikplattform gearbeitet, die einen internetbasierten Fachaustausch, verschiedene Formen der Weiterbildung und die Bereitstellung von Materialen zum aktuellen medizinischen Erkenntnisstand im Bereich HIV/AIDS ermöglichen wird.

Eine weitere Besonderheit des bilateralen Klinikpartnerschaftsprojekts liegt in der Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen der Patienten in der medizinischen und pflegerischen Versorgung.
Nach dem Vorbild und mit den Erfahrungen des, nach einem Berliner Stadtteil benannten, Schöneberger Modells soll die ambulante, stationäre und psychosoziale Versorgung, in Zusammenarbeit mit den Selbsthilfeorganisationen, verzahnt werden.

Die Vielfältigkeit in der Umsetzung der Klinikpartnerschaft stärkt Kompetenzen, erweitert dringend benötigte Kapazitäten und vergrößert dadurch die Handlungsfähigkeit des AIDS-Zentrums Donetsk.

Ausblick

Die positive Resonanz auf das Projekt hat zur Folge, dass Menschen aus dem Bereich Gesundheitsversorgung aus anderen Regionen der Ukraine und aus EU-Nachbarländern mit steigender HIV-Prävalenz und -Tuberkulose Diagnosen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Partnerschaftsprojekts herantreten, mit dem Wunsch, Kooperationen nach gleichem Vorbild aufzubauen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die zunächst aus ehrenamtlich arbeitenden Einzelpersonen aus dem Bereich Medizin, Public Health, Pflege und Soziales bestehende Gruppe entschlossen, die gemeinnützige Gesellschaft AVK Sozialprojekte zu gründen und die humanitäre Hilfe weiter auszubauen.

Kooperationspartner in Deutschland sind:

In der Ukraine arbeiteten wir zusammen mit:

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