Bundesverdienstmedaille für Inge Banczyk

Pressestelle der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz:
Berliner Krankenschwester für ihren Kampf gegen Aids in der Ukraine ausgezeichnet

Am kommenden Sonnabend, dem 2. September, überreicht die Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Dr. Heidi Knake-Werner die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands an die Berlinerin Inge Banczyk. Die Auszeichnung wird im Rahmen der Reminders Day Aids-Gala vorgenommen, dem Abschluss der zweitägigen Konferenz "HIV im Dialog" im Roten Rathaus. Denn: Inge Banczyk wird für ihr außergewöhnliches Engagement im Kampf gegen Aids in der Ukraine ausgezeichnet.

Inge Banczyk leitet die Immunologische Aids-Tagesklinik im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. In dieser Klinik werden die Patienten nach einem besonderen Modell betreut, nach dem ambulante und stationäre Behandlung und auch die Pflege eng miteinander verbunden werden und auf diese Weise die stationären Aufenthalte so kurz wie möglich gehalten werden können. Doch das Engagement der gelernten Krankenschwester geht weit über ihren großen beruflichen Einsatz hinaus. Sie begibt sich schon seit einigen Jahren in die Ukraine, in ein Land, in dem die Aids-Kranken noch kaum auf Unterstützung hoffen können. Nach Schätzungen der WHO sind in der Ukraine bereits rund eine halbe Million Menschen mit dem HI-Virus infiziert.

Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner würdigt diesen ungewöhnlichen Einsatz. "Inge Banczyk fährt regelmäßig in ihrem Urlaub in die Ukraine, wo es vor allem durch stark ansteigenden Drogenkonsum kaum eine Kontrolle mehr über die Ausbreitung von Aids gibt. Gemeinsam mit ukrainischen Helferinnen und Helfern vor Ort steht sie dort Erkrankten schnell und unbürokratisch zur Seite und versorgt sie mit Medikamenten. Frau Banczyk beschreibt die Situation in Odessa so, dass die Aids-Kranken zu der Schicht gerechnet würden, die man dort `Abfälle der Gesellschaft` nennt. So sind diese Menschen dringend auf Hilfe von außen angewiesen. Deshalb hat die engagierte Berlinerin mit Kollegen aus der Tagesklinik und aus dem Felix-Pflegedienst ein Projekt gegründet, in dem in Zusammenarbeit mit der `Caritas Ukraine` Krankenschwestern ausgebildet werden.

Die mutige Arbeit von Inge Banczyk in der Ukraine wurde in dem bewegenden Dokumentarfilm `So wollen wir nicht sterben. Aids in Odessa` beschrieben, der ein großes Echo ausgelöst hat. Ich freue mich," so die Senatorin, "der Berliner Krankenschwester aus Leidenschaft die hohe Auszeichnung übergeben zu können und gratuliere dazu sehr herzlich. Möge Inge Banczyk selbst noch lange die Kraft aufbringen, anderen Menschen so selbstlos zu helfen."

Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz // Pressestelle

Oranienstraße 106, 10969 Berlin
Pressemitteilung
Tel.: (030) 9028 - 2743
Fax: (030) 9028 - 2053
30. August 2006

30.08.2006 | Kategorie:

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